41'436 Velos & E-Bikes
kaufen & verkaufen
Vergleichstests

Gravelbikes im Vergleich: Abseits der ausgetretenen Pfade fahren, ohne viel Geld auszugeben

Diese günstigen Gravelbikes ermöglichen dir, Offroad-Trails zu fahren und neue Gegenden zu entdecken – ohne dass dein Budget explodiert.

Veröffentlicht vor 8 Tagen
Gravelbikes im Vergleich: Abseits der ausgetretenen Pfade fahren, ohne viel Geld auszugeben

Gravelbikes im Vergleich: Abseits der ausgetretenen Pfade fahren, ohne viel Geld auszugeben

Gravelbikes gelten zu Recht als extrem vielseitig. Dank breiter Reifenfreiheit und entspannter Geometrie sind sie sehr alltagstauglich, aber in den letzten Jahren sind sie zugleich immer spezialisierter geworden. Es gibt Gravelbikes für schnelle Gravel-Rennen, fürs Offgrid-Bikepacking, für ruppige Trails – und für alles dazwischen. Mit dieser Spezialisierung steigen meistens auch die Preise. Die Frage ist also: Können die besten günstigen Gravelbikes mit ihren teureren Geschwistern mithalten? Und solltest du dir so eines überhaupt zulegen? 
Hier bist du genau richtig. Wir haben eine ganze Reihe Gravelbikes in diesem Segment getestet und stellen dir hier unsere sechs am besten bewerteten Budget-Optionen vor. Wir haben sie sowohl nach ihrer Gesamtleistung ausgewählt als auch danach, wo sie besondere Stärken haben – so kannst du einfacher entscheiden, welches Gravelbike am besten zu dir passt. 
Wichtig: Auch wenn diese Velos günstiger sind, machen wir bei den Tests keine Abstriche. Die besten günstigen Gravelbikes müssen sich denselben Prüfungen stellen wie die besten Gravelbikes überhaupt. Sie müssen verschiedene Untergründe mit Tempo und Gepäck wegstecken, und sie müssen haltbar sein. Nur billiger reicht nicht. 
Mit diesem Blick darauf geht unser Top-Platz an das Van Rysel GRVL AF – weil es als Allrounder sehr überzeugend ist. Ausserdem bietet es fürs Geld extrem viel und sieht dazu noch gut aus. 

 Kurzübersicht

Bestes Gesamtpaket
1. Van Rysel GRVL AF 2

Das GRVL AF 2 bietet fast alles, was du dir von einem günstigen Gravelbike wünschen kannst. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, angenehmes Fahrverhalten, ordentlicher Komfort. Schwächen zu finden ist schwierig. 
Mehr dazu unten
Bester Rahmen
2. Cannondale Topstone 4

Entspannte Sitzposition und viele Ösen machen das Topstone 4 zu einem idealen Partner für lange Strecken. Clever ausgewählte Komponenten halten die Kosten tief, ohne die Funktion zu ruinieren – die Geometrie ist aber eher auf Offroad als auf Asphalt ausgelegt. 
Mehr dazu unten
Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis
3. Boardman ADV 8.6

Eine sehr gute Budget-Variante: tubeless-ready und mit breit abgestufter 9-Gang-Schaltung, bereit für Gravel-Ausflüge. Der Rahmen könnte etwas nachgiebiger sein, aber mit Gepäckträger- und Schutzblechaufnahmen lässt es sich auch als Pendler- oder Wintervelo nutzen.  
Mehr dazu unten
Bestes Allroad-Velo
4. Trek Domane Al 4 

Eigentlich ein Endurance-Rennvelo, aber mit überraschend viel Reifenfreiheit. Sehr bequem und gut berechenbar, aber dadurch nicht das aufregendste und eher im Mittelfeld, was die Spritzigkeit angeht. 
Mehr dazu unten
Am vielseitigsten
5. Specialized Diverge E5

Sehr grosse Reifenfreiheit, Carbon-Gabel und viele Aufnahmepunkte machen das Diverge zur sicheren Bank. In dieser Ausstattung ist die Übersetzung eher für leichtere Trails und Strassen gedacht als für lange, steile Anstiege.
Mehr dazu unten
Bestes frauenspezifisches Gravelbike
 6. Liv Devote 1

Mit frauenspezifischer Geometrie ist das überarbeitete Devote ein super Einstieg ins Graveln. Highlight: das Flip-Chip-System, mit dem du Radstand und Reifenfreiheit anpassen kannst.
Mehr dazu unten


Die besten Budget Gravelbikes 2025


Bestes Gesamtpaket
(Bildnachweis: Anne-Marije Rook)
1. Van Rysel GRVL AF 2

Bremsen: TRP Spyre mechanische Scheibenbremse mit 160 mm Bremsscheiben | Schaltung: 40t Kettenblatt mit 11-48t 10-fach Kassette | Räder: Aluminium der Marke Van Rysel, Tubeless Ready | Maximale Reifenfreiheit: 50mm/2" | Grössen: XS, S, M, L, XL | Gewicht: 10.8kg
 
  • Ausgewogene Geometrie
  • Reaktionsfreudiger Alurahmen
  • Carbon-Gabel und voluminöse Reifen dämpfen Vibrationen
  • Beeindruckende 1x10 MicroSHIFT SWORD Schaltung mit breiter 11–48T Abstufung
  • Zuverlässige TRP Spyre Bremsen
  • Grös­senspezifische Anbauteile
  • Vielseitig
  • Etwas schwer 
 
Das Van Rysel GRVL AF 2 überzeugt für seinen Preis mit einem erstaunlich breiten Einsatzbereich. Die ausgewogene Geometrie sorgt auf unterschiedlichem Terrain für ein sicheres Fahrgefühl, dazu trägt die Kombination aus Alurahmen, Carbon-Gabel und breiten Reifen viel Komfort bei. Die noch recht neue Microshift Sword-Schaltung schaltet zuverlässig und ergonomisch gut, speziell für dieses Preisniveau. Die mechanischen Scheibenbremsen kommen in Sachen Geschmeidigkeit nicht ganz an Hydraulik heran, sind aber standfest und gut dosierbar – mit sauberem Einbremsen und etwas Pflege leisten sie genau das, was man braucht. Insgesamt bietet das GRVL AF 2 sehr viel Gegenwert und ist damit eine attraktive, spassige Option, wenn du ins Graveln einsteigen oder erste Bikepacking-Trips machen willst.

Bester Rahmen
Das Cannondale Topstone 4 hat einen hochwertigen Rahmen (Bildnachweis: Future)

Bremsen: Microshift Advent X mit mechanischen Promax-Scheibenbremssätteln | Schaltung: 40t Kettenblatt mit 11-48t 10-fach Kassette | Räder: Cannondale GXD 1.0 tubeless-ready | Maximale Reifenfreiheit: 45mm | Grössen: XS, S, M, L, XL | Gewicht: 10,5 kg

  • Bequemer, vertrauenerweckender Offroad-Fahrkomfort
  • Aufrechte Sitzposition
  • Breite Übersetzung
  • Viele Befestigungspunkte
  • Fühlt sich auf der Strasse etwas träge an
  • 1x-Schaltung bedeutet grössere Sprünge zwischen den Gängen 

Das Alu-Topstone 4 kombiniert einen hochwertigen Rahmen mit günstigeren Anbauteilen, um den Preis tief zu halten. Die 10-fach-1x-Schaltung von Microshift funktioniert in der Praxis sehr ordentlich, und auch die mechanischen Promax-Scheibenbremsen verzögern sicher – auf Schotter wie auch im Alltag. Breite, leicht ausladende Lenker bieten viel Kontrolle und Platz für eine Lenkertasche, und der Rahmen bringt zahlreiche Ösen mit, was das Velo fürs Bikepacking empfiehlt. Die Geometrie ist eher entspannt und laufruhig und gibt dir damit viel Sicherheit auf ruppigeren Abschnitten. Die grobstolligen Reifen sind abseits der Strasse super, machen das Velo auf Asphalt aber merklich zäher. Wer wirklich „alles mit einem Velo“ machen will, kann über einen zweiten Radsatz oder Reifenwechsel nachdenken.
Schau dir unser gesamtes Angebot des Cannondale Topstone 4 an. 

Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis
Das ADV 8.6 von Boardman bietet Qualität zu einem erschwinglichen Preis (Bildnachweis: Future)
3. Boardman ADV 8.6

Bremsen: Shimano Sora Hebel mit Tektro MD-C510 mechanischen Scheibenbremszangen | Schaltung: 48/32t Kettenblätter mit 11-34t 9-fach Kassette | Räder: Boardman ADV Tubeless-ready | Maximale Reifenfreiheit: Nicht angegeben | Grössen: Herren S, M, L, XL, Damen S, M, L | Gewicht: 11,0 kg

  • Unter 1:1-Übersetzung
  • Gute Sitzposition
  • Tubeless-ready Räder und Reifen
  • Rahmen nicht der komfortabelste
  • Aussenliegende Schaltzüge können schneller verschmutzen 

Das Boardman ADV 8.6 ist ein sehr gelungener Einstieg ins Graveln. Die 9-fach Shimano-Sora-Schaltung mit 48/32t vorne und 11–34t hinten bietet eine breite Bandbreite, auch für Anstiege auf lockerem Untergrund. Dass Räder und 38-mm-Schwalbe-G-One-Reifen tubeless-ready sind, hilft zusätzlich beim Komfort, weil du sie problemlos schlauchlos fahren und etwas tiefer im Druck gehen kannst – der eher steife Alurahmen wirkt dadurch weniger hart. Die breiten Rohre bringen zwar Steifigkeit und gutes Antrittsverhalten, nehmen aber etwas Nachgiebigkeit. Die Sitzposition liegt angenehm zwischen gestreckt und aufrecht. Mit den breiteren, leicht ausgestellten Lenkern bleibt die Kontrolle auch im Gelände gut. Alles in allem sehr viel Ausstattung fürs Geld – wer ein dediziertes Gravel-Gruppenset wie Shimano GRX möchte, muss allerdings zur nächsthöheren ADV-Variante greifen.
 
Bestes Allroad-Gravelbike
Treks Domane ist eigentlich ein Rennvelo mit viel Reifenfreiheit – damit kommt es auch auf rauerem Untergrund zurecht (Bildnachweis: Future)
4. Trek Domane AL 4 Gen 4

Bremsen: Shimano Tiagra | Schaltung: 50/34t Kettenblätter mit 11-32t | Räder: Bontrager Paradigm SL | Maximale Reifenfreiheit: 700c x 40mm | Grössen: 44, 49, 52, 54, 56, 58, 61 | Gewicht: 10.3kg

  • Unkompliziertes, gutmütiges Rennvelo
  • Sehr berechenbares Handling
  • Ordentlicher Fahrkomfort
  • Viel Alltagstauglichkeit
  • Schöne Details
  • Sehr robust
  • Unerklärlich aufwendige Zugverlegung
  • Weniger aufregendes Fahrgefühl als andere Velos im Test 

Das Domane AL 4 wirkt in dieser Ausstattung wie ein vielseitiges, zuverlässiges Rennvelo für lange Ausfahrten oder Touren, bei denen Komfort und praktische Features wichtig sind. Das Handling ist sehr vertrauenerweckend und macht das Velo für viele Fahrer:innen sofort zugänglich. Die hauseigenen Bontrager-Komponenten – robuste Räder, pannensichere Reifen – passen gut dazu. Der aufrechtere Sitz und der bequeme Sattel unterstützen den Komforteindruck. Optisch wirkt das Velo mit goldenen Akzenten sehr hochwertig. Die interne Zugführung ist allerdings etwas umständlich gelöst. Mit einem späteren Upgrade bei Rädern und Reifen lässt sich das Fahrgefühl noch deutlich verbessern. Im Rahmen eines Vergleichstests günstiger Velos (unter ca. CHF 2'070) hat sich das Domäne als sehr solide und alltagstauglich gezeigt, auch wenn es nicht die sportlichste Option ist.

Das Beste für seine Vielseitigkeit
Das Diverge E5 bietet Vielseitigkeit und viel Reifenfreiheit (Bildnachweis: Future)

Bremsen: Shimano Claris-Hebel mit mechanischen Tektro Mira-Bremszangen | Schaltung: 50/34t Kettenblätter mit 11-34t 8-fach Kassette | Räder: Axis Elite Aluminium | Maximale Reifenfreiheit: 700c x 47mm oder 650b x 2,1" | Grössen: 44, 49. 52, 54, 56

  • Grosse Reifenfreiheit für 700c oder 650b
  • Viele Befestigungspunkte
  • Leichte Carbon-Gabel
  • Übersetzung eher auf Strasse als auf steiles Gelände ausgelegt 

Das Diverge E5 ist eines der vielseitigsten Gravelbikes in diesem Segment. Der Alurahmen und die Vollcarbon-Gabel bieten reichlich Ösen: bis zu sechs für Flaschen und Taschen sowie je zwei für Schutzbleche vorne und hinten. Damit lässt sich das Velo sowohl fürs Bikepacking und Touring als auch fürs Pendeln ausrüsten. Specialized’ FutureShock-Federsystem am Cockpit bringt 20 mm Federweg. Im Fahrbetrieb fällt es kaum auf, reduziert aber die Ermüdung von Händen und Handgelenken deutlich. Zusammen mit der grossen Reifenfreiheit ergibt das ein sehr geländetaugliches Setup. Die ab Werk montierten 38-mm-Pathfinder-Sport-Reifen sind als Allroad-Reifen okay, im Matsch aber limitierend. Mit 650b-Rädern und 2,1"-Reifen wird das Diverge richtig verspielt. Die in dieser Version verbauten mechanischen Bremsen sind zweckmässig; wer mehr Power will, kann später upgraden.
Schau dir unser gesamtes Angebot des Specialized Diverge E5 an. 

Bestes frauenspezifisches Gravelbike
Das Devote von Liv ist ein frauenspezifisches Gravelbike (Bildnachweis: Giant/Liv Bicycles)
6. Liv Devote 1

Bremsen: Shimano GRX-Schalthebel mit hydraulischen Shimano GRX400-Scheibenbremsen | Schaltung: 48/32t Kettenblätter mit 11-34t 10-fach Kassette | Räder: Giant S-X2 Disc Tubeless | Maximale Reifenfreiheit: 700c x 45mm | Grössen: XS, S, M, L | Gewicht: Keine Angaben

  • Tubeless-Räder und -Reifen
  • Hydraulische Shimano-GRX-Scheibenbremsen
  • Voll-Carbon-Gabel
  • Kein Flip-Chip wie beim Revol 

Das aktualisierte Devote setzt auf einen leichten Aluxx-Alurahmen und eine Carbon-Gabel, beides auf Komfort ausgelegt. Die Geometrie wurde gegenüber älteren Versionen etwas sportlicher, der Frontbereich ist also etwas tiefer. Auch wenn wir genau dieses Modell noch nicht gefahren sind, ist die Geometrie sehr nah bei der teureren Devote Advanced Pro Version, die wir getestet haben – die Fahreigenschaften lassen sich daher gut übertragen. Liv/Giant setzt auch bei den günstigeren Aluminium-Gravelrahmen auf saubere Verarbeitung. Das Devote ist vor allem dann spannend, wenn du auf wechselndem Terrain unterwegs sein willst – Asphalt, Schotter, Trails, Veloweg – und ein Velo suchst, das überall souverän bleibt.
Jetzt das gesamte Liv-Devote-Sortiment entdecken. 

Wie wir testen

Bei Cycling Weekly/Cyclingnews werden Gravelbikes über viele Kilometer und bei allen Bedingungen gefahren. Die Testrouten reichen von technischen MTB-Trails über mehrtägige Bikepacking-Touren bis zu ganz normalen Asphaltstrecken, weil viele Gravelbikes auch zum Pendeln oder als Wintervelo genutzt werden. Entscheidend sind Komfort, Handling, Eignung für unterschiedliches Gravel-Gelände, Bikepacking-Tauglichkeit sowie die Qualität und Haltbarkeit der Komponenten und ob der aufgerufene Preis dazu passt. 

Wie du ein günstiges Gravelbike auswählst


Welches Rahmenmaterial kann ich bei einem günstigen Gravelbike erwarten?
Im unteren Preisbereich bestehen Rahmen meistens aus Aluminium, manchmal auch aus Stahl. Metallrahmen sind robust, langlebig und relativ günstig in der Herstellung. Alu ist etwas leichter als günstiger Stahl, Stahl lässt sich dafür im Zweifel einfacher reparieren, falls du irgendwo weit weg unterwegs bist. 
Sehr oft ist selbst in dieser Preisklasse eine Carbon-Gabel verbaut. Zusammen mit voluminösen Reifen filtert sie Vibrationen gut heraus. 
Egal welches Material: Wenn du Taschen montierst, solltest du den Rahmen an den Kontaktstellen mit einer transparenten, robusten Schutzfolie abkleben – auch sehr gute Taschen reiben mit der Zeit den Lack durch.

Welche Schaltung kann ich bei einem günstigen Gravelbike erwarten? 
In diesem Preisbereich findest du verschiedene Lösungen: von SRAM Apex 1x über 2-fach-Kurbeln bis hin zu dreifach. Günstige Shimano-Sora- oder -Claris-Gruppen halten den Preis tief und machen das Schalten mit 8 oder 9 Gängen sehr unkompliziert. Das sind aber Strassen-Gruppen und keine Gravel-Gruppen, d.h. sie haben keine Kupplung im Schaltwerk, die die Kette auf ruppigen Abschnitten besser hält. 
Eine echte Gravel-Gruppe wie Shimano GRX oder SRAM Apex 1 ist fürs Gelände die bessere Lösung, wird aber bei sehr günstigen Velos nicht oft verbaut, weil sie teurer ist als 8- oder 9-fach-Komponenten. 
Viele Gravelbikes kommen mit 1x-Setup und breit abgestufter Kassette. Das gibt dir den nötigen Bereich für steile Anstiege, aber bei 8 oder 9 Ritzeln können die Sprünge zwischen den Gängen etwas gross werden. Mit 11- oder 12-fach ist das deutlich feiner. 
Die Alternative ist ein Subcompact-2x-Setup mit 48/32t oder 46/30t statt der üblichen 50/34t vom Rennvelo. Vorteil: mehr Gänge und kleinere Abstufungen, trotzdem ausreichend tiefe Gänge für Gelände. 
Die SRAM Apex 1 Gruppe ist in jeder Preisklasse eine gute Wahl. (Bildnachweis: Nils Nilsen)

Welche Bremsen kann ich bei einem günstigen Gravelbike erwarten?
Unter rund CHF 1'350 werden fast immer mechanische Scheibenbremsen verbaut. Sie sind günstiger als Hydraulik, bieten aber trotzdem die grossen Vorteile gegenüber Felgenbremsen – gerade an Gravelbikes. Du kannst breite Reifen und Felgen fahren, ohne dass die Bremsleistung leidet. Auch bei nassem oder schlammigem Wetter bleibt die Bremse zuverlässig, und deine Felgen nutzen sich nicht ab. 
Mechanische Scheibenbremsen sind einfacher zu warten. Später auf hydraulisch aufzurüsten ist meist möglich. 

Welche Räder und Reifen kann ich bei einem günstigen Gravelbike erwarten?
Selbst in diesem Segment kannst du oft zwischen 700c und 650b wählen, oder der Rahmen ist für beides vorbereitet. 700c passt gut für leichteres Gelände und lange Touren mit höherer Effizienz. 650b macht Sinn, wenn du breitere, stärker profilierte Reifen fahren willst – für technischen Schotter und mehr Komfort. 
Reifen sind ein riesiger Einflussfaktor auf den Fahrkomfort. Viele günstige Gravelbikes kommen inzwischen mit erstaunlich guten Allround-Reifen. Für Matsch und loses Geröll lohnt sich ein aggressiveres Profil in der Mitte und an der Schulter. Für trockene, nicht technische Strecken und viel Asphalt sind Slick- oder Filetread-Reifen schneller. 
Ein Punkt: Günstige Räder sind oft schwerer. Schwerere Räder beschleunigen träger. Wenn du merkst, dass Graveln genau dein Ding ist, sind leichtere Räder eine der spürbarsten Upgrades. 
WTB Resolute Schotterreifen auf einem Velo
 
Welche Anbauteile kann ich bei einem günstigen Gravelbike erwarten?
Viele Marken nutzen bei günstigen Gravelbikes eigene Anbauteile – Sattelstütze, Vorbau, Lenker, Lenkerband, Sattel. Das hält die Kosten tief und ist meistens solide. Alles ist später leicht tauschbar. 
Ein Teil, auf das du wirklich schauen solltest, ist der Lenker. Ein moderat ausgestellter (z.B. 12°) Dropbar gibt dir in den Drops mehr Stabilität auf Abfahrten und bietet mehr Platz für Bikepacking-Taschen. 

Was sind die besten Upgrades für mein günstiges Gravelbike?
Sobald du merkst, dass das Velo bleibt, kannst du nachrüsten: 
  • Hydraulische Scheibenbremsen: mehr Power, mehr Dosierbarkeit, mehr Vertrauen – und damit oft mehr Tempo bergab.
  • Flare-Lenker: für Kontrolle im Gelände und mehr Taschenspielraum.
  • Bessere Räder: weniger Gewicht, besserer Aufbau, spürbarer Unterschied.
  • Andere Reifen: an Untergrund und Saison anpassen – Sommer/Winter.
  • Tubeless-Setup: etwas aufwendiger, aber mehr Grip und Komfort durch weniger Druck, plus Pannenschutz.
All das kannst du nach und nach machen, wenn das Budget wieder Luft hat.
SRAM Rival Hydraulic Disc Lever 

Welche Extras brauche ich fürs Graveln?
Plane beim Kauf etwas Geld für Zubehör ein: Pedale (am besten MTB-/Gravel-taugliche Klickpedale mit 2-Loch-System), passende Schuhe mit Profil, Helm, Sommer- und Winterhandschuhe, Brille gegen Staub und Dreck. Wenn du pendeln oder bikepacken willst: passende Taschen oder ein Set Bikepacking-Bags. Für Offroad brauchst du auch öfter Schläuche, Pannensets bzw. Dichtmilch und mehr Kettenpflege – das solltest du einrechnen.

Braucht ein Gravelbike eine Federgabel?
Kurz gesagt: In diesem Preisbereich meistens nicht. 
Die meisten Gravelbikes sind starr und funktionieren so sehr gut. Überleg dir eine Federgabel erst, wenn du regelmässig sehr ruppiges Gelände fährst und wenn Budget da ist. Für die allermeisten Schottertouren reichen breite Reifen und ein komfortabler Rahmen völlig aus.

Autor

Matt Ischt-Barnard:
Wie viele andere hat Matt seinen Weg in die Velobranche an den Schraubschlüsseln in seinem lokalen Veloladen begonnen. Nachdem er in seiner Jugend vor allem Mountainbike gefahren ist, hat er während seiner Zeit bei den Inhouse-Marken von Evans Cycles, Pinnacle und Hoy Bikes, die Faszination fürs Graveln entdeckt. Weil sich die Branche stark verändert hat, hat Matt die Chance gepackt, E-Bike-Designer zu werden – mit der E-Bike-Marke Cairn Cycles hat er mehrere Auszeichnungen gewonnen. 
Heute ist Matt meistens mit einem Kleinkind vorne mitfahrend unterwegs oder irgendwo abseits der bekannten Wege in den South Downs. 
Mit Beiträgen von:
Anne-Marije Rook, North American Editor
Luke Friend, Freelance Writer 

Empfohlen für dich